Medienkonzept des VGK
Lernen mit neuen Medien stärkt die Schülerinnen und Schüler auf mehreren Ebenen:
Um diese Ziele erreichen zu können und den veränderten Anforderungen an den Unterricht durch die feste Integration der neuen Medien in die Lehrpläne der Sekundarstufen I und II zu genügen, sind sowohl eine entsprechende Ausstattung mit Multimediageräten, die Vernetzung der Computerarbeitsplätze und Internetzugang als auch die Verfügbarkeit von für Unterricht geeigneten Medien Voraussetzung. I. Vorhandene und angestrebte Hardwareausstattung
Momentan verfügen alle Räume des VGK, bis auf die 2. Etage des D-Trakts, einen kabelgebundenen Internetzugang. Über ein lokales Netzwerk sind alle Computer über einen transparenten Proxy-Server mit dem Internet verbunden. Alle Schüler/innen und Lehrer/innen haben mit Hilfe einer eigenen Kennung Zugang zu folgenden IT-Bereichen:
Vorhandene und geplante Ausrüstung aller (Fach-)RäumeDie folgende Auflistung zeigt jeden für eine bestimmte Funktion genutzten Raum mit dessen gegenwärtiger und mittel- bis langfristig gewünschter Ausstattung. Ein Pluszeichen markiert zusätzliche Ausstattung, ein Minuszeichen markiert einen Rück- bzw. Abbau des entsprechenden Geräts.
Hinweise zur Umsetzung des Soll-ZustandesDer ausgewiesene Soll-Zustand stellt eine langfristige Zielsetzung dar. Das Erreichen dieses Zustandes soll in verschiedenen Ausbaustufen stattfinden:
Die darüber hinausgehende Ausstattung mit zusätzlichen Computern in den Kurs-, Fach- und Klassenräumen soll über Restbestände (alte Computerraumausstattung, ausrangierte PCs der Bezirksregierung) realisiert werden. Dabei entstehen keine weiteren Kosten, da der Aufbau, die Einrichtung und die Wartung von einer Netzwerk-AG selbstständig durchgeführt wird. Sollte diese Leistung zu einem späteren Zeitpunkt aus welchen Gründen auch immer nicht mehr aufrechterhalten werden können, sind diese Computersysteme problemlos jederzeit zurück zu bauen und zu entsorgen. Da alle Schulcomputer außerhalb des Verwaltungsnetzes mit dem schuleigenen, freien Linux-System ausgestattet sind und keine personenbezogenen Daten speichern, entfällt auch eine vorherige Datenvernichtung Hinweise zum Ist-ZustandFür den mobilen Einsatz stehen 3 Computer, Beamer und Lautsprechersysteme zur Ausleihe bereit. Momentan sind drei Medienwagen (Inhalt: DVD-Player, Laptop, Beamer, Lautsprecher) im Einsatz. Sie bieten die Möglichkeit mehrere Räume gleichzeitig mit Medien zu versorgen. Die Medien sind direkt einsetzbar, ohne dass etwas aufwendig aufgebaut werden muss. Aufgrund ihres Gewichts können sie jedoch nicht auf unterschiedlichen Etagen verwendet werden. Zudem ist es unkomfortabel die Wagen über größere Distanzen bzw. durch viele Zwischentüre zu bewegen. Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die momentane Abdeckung:
Durch die flächendeckende Ausstattung aller Unterrichtsräume mit Beamern und Computern werden die Medienwagen langfristig überflüssig. Auf allen Rechnern, die von den Netzwerkbeauftragten gewartet werden, soll das Betriebssystem Linux Mint installiert werden, um eine schnelle und ressourcenschonende Wartung zu gewährleisten. Diese Rechner werden mit OpenSource-Software bespielt und verfügen über einen Mechanismus (Wine), um auch weiterhin z.B. den Einsatz von Windows-basierter Lernsoftware zu ermöglichen. Begründung des angestrebten Soll-ZustandesNur eine flächendeckende, verlässliche bzw. vergleichbare Ausstattung in allen Räumen sorgt für eine konsequente Nutzung dieser Medien durch die Kolleginnen und Kollegen. Durch den Einsatz von Dokumentenkameras mit einem Beamer kann der altgediente Overhead-Projektor in allen Kurs- und Fachräumen entfallen und vorerst als Ersatz für die Sek.1-Räume verwendet werden, bis diese zu einem späteren Zeitpunkt flächendeckend mit Alternativen ausgestattet werden. Der im D-Trakt eingesetzte Medienwagen kann im Sek.1-Gebäude eingesetzt werden. Die Überlastung der Computerräume würde sich erheblich verbessern, da deutlich mehr Räume für Präsentationen sowie das Vorspielen von Film- und Musikausschnitten zur Verfügung stünden. Aus diesem Grund wird bei der Beamerausstattung der Kursräume auch ein Modell mit integrierten 10W-Lautsprechern gewählt, so dass die Ausleihe oder das Aufstellen zusätzlicher Lautsprecherboxen entfällt. Nur Computerräume würden dann mit einem Full-HD-Beamermodell ausgestattet werden, so dass bei den vorhandenen Full-HD Monitoren der Lehrercomputer keine sichtbehindernde Stauchung oder Dehnung des Monitorbildes beim „Klon-Modus“ entsteht. Sowohl Monitor- als auch Beamerbild sind dann gestochen scharf dargestellt. Dies ist erfreulicherweise bereits umgesetzt worden. Auf Grund aktueller Preisentwicklungen ist aber auch die Wahl eines Full-HD-Beamer für künftige Raumausstattungen zu überdenken. Anschlussdosen für die Stromversorgung, den Internetzugang und Beameranschluss sollten sich unbedingt in Pultnähe befinden, um unnötig lange Kabelschlingen mit den damit verbundenen Unfallgefahren zu vermeiden. Die Anschlussdose für den Beamer sollte über eine doppelte HDMI-Schnittstelle verfügen, um einerseits die Dokumentenkamera digital anzuschließen und andererseits einen zusätzlichen Computer/Laptop zu verbinden, über den Audiosignale an die 10W-Boxen des Beamers übertragen werden. Letzteres erspart das Verlegen und Anschließen eines weiteren Audiokabels. Aus Sicherheitsgründen ist die Verwendung eines geeigneten Sicherungssystems für Beamer und Dokumentenkameras dringend zu empfehlen (z.B. Kensington-Lock). Dabei sollte unbedingt ein Modell mit Zahlenschloss verwendet werden, um eine ausufernde Schlüsselverwaltung zu vermeiden. Vorteile der Dokumentenkamera im Unterrichtseinsatz:
Notwendige Eigenschaften der gewünschten Kameras:
Alternatives Szenario mit interaktiven Whiteboards (IWBs)Die Ausstattung einzelner weniger Räume mit IWBs ist aus unserer Sicht dagegen nicht geeignet, um eine konsequente Veränderung in der Nutzung moderner Medien zu erreichen. Neben immensen Anschaffungskosten (Whiteboard, Beamer, Computer, Whiteboard-Software) sind auch noch Wartungskosten für die Geräte zu berücksichtigen, die sich zum einen in der Wartung des Betriebssystems, als auch im Kauf von Updates für die Whiteboardsoftware niederschlagen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die wenigen Räume mit IWBs vorab reserviert werden müssen, was wiederum eine darauf konsequent ausgerichtete Unterrichtdidaktik stark hemmt. Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten von Medien im UnterrichtsalltagDurch die flächendeckende Einrichtung von Access-Points ergibt sich die Möglichkeit der Nutzung von mitgebrachten, eigenen Mobilgeräten (Smartphone, Tablet, Laptops...) der Schüler/innen (BYOD = Bring Your Own Device) im Unterricht. Die dafür notwendige Infrastruktur soll in absehbarer Zeit in verschiedenen Ausbaustufen schrittweise eingerichtet werden. Dabei werden bereits jetzt Ausleih-Accesspoints im Sekretariat für den Aufbau eines kleinen Funknetzwerks im Klassenraum hinterlegt. Ein stationärer Accesspoint versorgt das Lehrerzimmer mit einem Funknetzwerk. Des damit mittel- bis langfristig einhergehenden erhöhten Bandbreitenbedarfs für den Internetzugang ist durch die Versorgung mit VDSL-50, VDSL-100 oder Internetzugang über Kabel (bis 200Mbit) zu begegnen.
II. Einsatz von Software
Bei der Wahl der eingesetzten Software wird am Vestischen Gymnasium großer Wert darauf gelegt, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, die im Unterricht eingesetzte Software auch am heimischen Computer zu installieren, um eine selbstständige und intensive Arbeit mit grundlegenden Anwendungsprogrammen zu ermöglichen. Um dies zu gewährleisten und finanziell schwache Familien durch den Kauf kommerzieller Software nicht zu benachteiligen, ist bei der Auswahl der eingesetzten Unterrichtssoftware stets darauf zu achten, dass diese frei und nach Möglichkeit betriebssystemunabhängig zur Verfügung gestellt wird. Der fundamentale Zugang zur verwendeten Software ist dabei nicht auf das Produkt (Microsoft Office oder LibreOffice) bezogen, sondern deren Nutzungskonzepte, die bei allen eingesetzten Produkten vergleichbar sind. Spätestens dann, wenn sich die Oberfläche der verwendeten Software grundlegend ändert (z.B. Microsoft Office 2003 zu Microsoft Office 2007), helfen schlichte Klickanleitung nicht weiter, so dass die Orientierung an allgemeingültigen Nutzungskonzepten von Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationswerkzeugen notwendig und sinnvoll erscheinen. Damit ist außerdem das oft beschworene Argument „die Schülerinnen und Schüler müssen das Programm verwenden, was später am häufigsten in Betrieben eingesetzt wird“ vollständig zu entkräften, da jemand, der verstanden hat, wie ein Textverarbeitungsprogramm grundsätzlich funktioniert, innerhalb kürzester Zeit in der Lage sein wird, ein noch „fremdes“ Textverarbeitungsprogramm zu benutzen. In diesem Zusammenhang wird gerade an einer an den Bedürfnissen des Vestischen Gymnasiums angepassten DVD gearbeitet, die bereits alle in der Schule eingesetzten Programme im schuleigenen Linux-Live-System vorinstalliert hat und unabhängig von bereits installierten Betriebssystemen von einer DVD oder einem USB-Speicher am heimischen Computer gestartet werden kann. Dies soll ein störungsfreies und zuverlässiges Arbeiten ermöglichen, unabhängig davon, in welchem Zustand das bereits installierte Betriebssystem auf der heimischen Festplatte ist. Das aktuelle Live-System des vom VGK angepassten Linux Mint kann unter folgender Adresse als ISO-Datei herunter geladen werden (http://4school.info) und mit Hilfsprogrammen wie Unetbootin (http://unetbootin.github.io/) auf einen USB-Stick mit mindestens 4GB eingerichtet werden. Dieser USB-Stick ist anschließend beim Start des Computers als Startlaufwerk auszuwählen (http://blog.botfrei.de/2011/10/wie-boote-ich-vom-usb-stick/). Das eigene Betriebssystem (Windows, MacOS...) bleibt dabei völlig unverändert, solange man die Installation nicht startet und das System im Livemodus ausprobiert. Alle gegenüber dem originalen Linux Mint (http://linuxmint.com) vorgenommenen Veränderungen sind dieser Seite protokolliert: http://4school.info/vestix-14-04/anpassung-des-live-systems Folgende Software-Grundausstattung ist Voraussetzung für jede Rechnereinheit der Schule:
III. Pädagogisches Konzept zur Vermittlung von Medienkompetenz
VorwortDie im aktuellen Medienkonzept des Vestischen Gymnasiums dargestellten Inhalte im Abschnitt III und IV stellen einen in der Überarbeitung befindlichen Entwicklungsstand dar. Eine systematische Neukonzeptionierung zum Umgang mit Medien zur Erzielung von Medienkompetenzen auf Grundlage des kürzlich überarbeiteten Medienkompetenzrahmens[1] wird im Zuge einespädagogischen Tages am 25.04.2018 unter Mitwirkung des Kompetenzteams NRW am Vestischen Gymnasium zunächst für die Jahrgangsstufen 5 und 6 vorgenommen. Dabei steht insbesondere eine Bestandsaufnahme bereits bestehender medienkompetenzförderlicher Unterrichtsvorhaben im Vordergrund sowie eine praktische Arbeitsphase für alle Kolleginnen und Kollegen zur Erprobung des neuen Kompetenzbereichs 6 „Problemlösen und Modellieren“ am Beispiel des Microcontrollers „Calliope“[2] mit Unterstützung der Hochschule Ruhr-West, mit der das Vestische Gymnasium kürzlich einen Kooperationsvertrag unterzeichnet hat. Diese Erprobungsphase soll dazu dienen, Kolleginnen und Kollegen einen praktischen Einblick in diesen Kompetenzbereich zu ermöglichen, da sie im Rahmen der Freiarbeitsbetreuung mit entsprechenden Inhalten in Kontakt kommen können. Selbstverständlich ist die Arbeit am kompetenzorientierten Medienkonzept durch diesen Tag nicht abgeschlossen, eröffnet aber durch die Bestandsaufnahme eine deutliche Perspektive auf bereits gut abgedeckte Kompetenzbereiche sowie Bedarfe nach Ausweitung in weitere Unterrichtsvorhaben. Darüber hinaus wird auch die Arbeit am Medienkompetenzrahmen für die Jahrgangsstufen 7-10 der künftigen G9-Sekundarstufe I im Rahmen weiterer pädagogischer Tage notwendig. Bisheriger Stand vor Umsetzung des Medienkompetenzrahmens:Die Vermittlung von Medienkompetenz reicht vom einfachen Umgang mit Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulations-Programmen (vornehmlich im Fachunterricht), über die Präsentation und Darbietung von Ergebnissen und Referaten bis zur Vermittlung der für die Erstellung von Referaten und Facharbeiten erforderlichen Fähigkeiten und Qualifikationen. Dies schließt den sach- und zielgerechten, kritischen Umgang mit Instrumenten der Internetrecherche ein. Überblick über den bisherigen Einsatz der neuen Medien:
Damit werden allen Schülerinnen und Schülern umfassende Kenntnisse im Umgang mit neuen Medien vermittelt und sie erreichen eine Kompetenzstufe, von der sie im Studium oder Beruf profitieren.
IV. Schulspezifisches Qualifizierungskonzept
Bisheriger Stand vor Umsetzung des Medienkompetenzrahmens:Die jeweiligen Fachschaften entscheiden, wann und in welchem Umfang die neuen Medien unter Einbeziehung der entsprechenden Software zum Einsatz kommen. Ein Kollege hat an der Roberta-Schulung der Hochschule Ruhr-West teilgenommen und die Qualifikation „Roberta-Teacher“ erworben. Damit soll eine bessere Mädchenförderung in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern ermöglicht werden. Dieses Angebot wird durchgeführt, wenn Stundenkapazitäten dafür zur Verfügung stehen. Die Lernplattform Moodle wurde im Rahmen einer schulinternen Fortbildung etabliert. Zur leichteren Handhabung von Moodle stehen für neue Lehrkräfte kurze Lehrfilm-Clips (Screencasts) zur Verfügung. Sowohl die Schüler/innen, die in der Erprobungsstufe einer Freiarbeitsklasse angehören, als auch diejenigen, die eine Klasse ohne fest integrierte Freiarbeitsstunden (‚Regelklasse’) besuchen, sollen am Vestischen Gymnasium Lernstrategien und Arbeitstechniken (LAT) frühzeitig kennen, anwenden, überprüfen und bewerten lernen. Folgende Teilbereiche des Arbeitens mit Medien sind Teil des LAT-Programms der Freiarbeits- und Nicht-Freiarbeitsklassen:
Ebenfalls dazu gehört die Vermittlung eines sicheren und verantwortungsbewussten Umgangs mit Medien durch den Erwerb des Medienpass NRW 5/6. Darüber hinaus finden regelmäßig Informationsabende für Eltern zum Thema „Medienerziehung bei Kindern“ in den Jahrgangsstufen 5-6 statt. Des Weiteren wäre es sinnvoll, wenn unsere Schule am „Safer Internet Day“ teilnimmt.
Einmal im Jahr an einem bestimmten Tag sollen Kinder, Eltern und Lehrkräfte für Risiken bei der Mediennutzung sensibilisiert werden. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien unterstützt den Aktionstag, der seit 2008 jährlich am zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats stattfindet. In einer Sammlung von Beiträgen bei Lehrer-Online finden sich neben Informationen zum Safer Internet Day konkrete Anregungen dafür, wie Sie in der Klasse die Medienkompetenzausbildung fördern können. Pflege und Wartung der schulischen Computersysteme und des schulischen NetzwerksIm Rahmen einer wöchentlich stattfindenden AG werden die schulischen Computersysteme und das Computernetzwerk mit tatkräftiger Unterstützung von interessierten Schüler/innen unter Anleitung einer Lehrkraft gewartet, eingerichtet und erweitert. Dabei stehen nicht nur die technischen Aspekte im Vordergrund, sondern auch kreative Beiträge in der Gestaltung der Nutzungsoberfläche, Raumkonzepte und Überlegungen zur bereitgestellten Software. Die Schüler/innen sind damit in der Lage, Computer selbstständig aufzubauen und einzurichten. |